Der Traum der Schmetterlinge

In dieser Nacht, nachdem der Mond hell über der Wiese gestanden hatte, schlief die himmelblaue Schmetterlingsdame friedlich auf einer weichen Blüte ein. Der Wind rauschte leise durch das Gras, und der See glitzerte im silbernen Licht.

Im Traum fand sie sich an einem ganz besonderen Ort wieder. Die Luft war warm und voller goldener Funken, und die Blumen sangen sanfte Melodien. „Wo bin ich?“, flüsterte sie erstaunt. Da hörte sie eine vertraute Stimme aus dem Wasser rufen: „Hier unten, kleine Freundin!“

Die Fischdame tauchte aus der Tiefe auf. Ihre Schuppen glitzerten wie kleine Sterne, und sie trug um den Hals die schimmernde Perle, das Geschenk der Nacht. „Willkommen in unserem Traumsee,“ sagte sie freundlich. „Hier treffen sich alle, die mit offenen Herzen träumen.“

Die Schmetterlingsdame setzte sich auf ein Seerosenblatt und sah sich staunend um. Über dem Wasser spiegelten sich tausend kleine Lichtpunkte, und in der Ferne hörte man ein vertrautes, leises Schnurren.

„Oh,“ sagte die Fischdame lächelnd, „das sind unsere Freunde, die Katzen. Sie schlafen im alten Haus und träumen gerade von uns.“

Da, am Ufer, erschienen tatsächlich die Katzen, doch diesmal im Traumglanz, weich und beinahe durchsichtig. Die kleine Katze mit den bernsteinfarbenen Augen gähnte und sagte: „Wie schön, dass wir uns hier wiedersehen! Im Traum ist der Himmel und das Wasser gar nicht mehr getrennt.“

Alle nickten. Der Schmetterling flatterte über das Wasser, und jedes Mal, wenn ihre Flügel es berührten, entstanden kleine Lichtkreise. Die Fischdame drehte sich darin und lachte leise, während die Katzen neugierig mit den Pfoten nach den Lichtpunkten griffen.

So spielten sie zusammen, nicht im Garten, nicht im See, sondern mitten in einem Traum aus Licht, Wasser und Sternen. Und irgendwann sagte die Fischdame sanft: „Wenn wir morgen aufwachen, erinnern wir uns vielleicht nicht an jedes Bild. Aber das Gefühl bleibt — die Wärme, die Freude, die Freundschaft.“

Die Schmetterlingsdame nickte müde. Ihre Flügel wurden schwer, das Licht um sie wurde weicher. Die Katzen legten sich nebeneinander, und der See summte leise wie ein Schlaflied.

Als der erste Morgenschimmer den Himmel berührte, sank der Traum langsam in Stille. Die Schmetterlingsdame lächelte. „Danke für diese Nacht“ flüsterte sie, „und für die Freunde, die selbst im Traum bei mir sind.“

Dann öffnete sie die Augen, und der Tag begann ganz leise, ganz friedlich.