Es war ein warmer Sommerabend. Über der Wiese tanzten unzählige bunte Schmetterlinge im goldenen Licht der untergehenden Sonne. Ihre Flügel glitzerten in allen Farben – Blau, Rosa, Gelb und Silber, und jedes Mal, wenn sie flatterten, sah es aus, als würden kleine Funken in der Luft schweben.
Eine junge Schmetterlingsdame mit zarten, himmelblauen Flügeln schaute hinunter zum See. Dort unten glitzerte das Wasser wie ein Spiegel, und zwischen den Wasserpflanzen konnte sie die kleine Fischdame sehen. Diese schwang fröhlich ihre Flossen und ließ kleine Luftblasen aufsteigen, die an der Oberfläche leise zerplatzten.
„Guten Abend, kleine Fischdame!“, rief der Schmetterling sanft. „Guten Abend!“, antwortete die Fischdame lächelnd. „Wie schön du fliegst! Ich wünschte, ich könnte den Himmel so sehen wie du.“ Der Schmetterling lachte leise. „Und ich wünschte, ich könnte das Wasser so fühlen wie du.“
Sie sahen sich an und wussten: Beide hatten ihre eigene kleine Welt voller Wunder, die eine im Himmel, die andere im See. Und beide waren dankbar dafür.
Nicht weit entfernt, im Garten des alten Hauses am Waldrand, saßen die Katzenfamilie auf dem Fensterbrett. Die kleinste Katze, die mit den bernsteinfarbenen Augen, beobachtete die tanzenden Schmetterlinge. „Schau, Mama,“ flüsterte sie, „sie sehen aus wie fliegende Blumen.“ Die Katzenmama schnurrte sanft. „Ja, mein Schatz. Die Schmetterlinge bringen das Licht des Tages in die Nacht. Wenn du ganz still bist, hörst du vielleicht sogar, wie ihre Flügel die Sterne wecken.“
Der Schmetterling flog noch eine kleine Runde über den See. Dabei flatterte er durch das Mondlicht, und für einen Moment sah es aus, als würde die ganze Welt glühen. Die kleine Fischdame blickte ihm nach, während die Katzen drinnen leise zu schnurren begannen.
In dieser Nacht fühlte sich der ganze See, die Wiese und das Haus verbunden, durch das Flattern der Schmetterlinge, das Blubbern der Fische und das Schnurren der Katzen.
Und als die Sterne hell am Himmel standen, legte sich eine tiefe Ruhe über alles. Die Schmetterlinge ruhten auf den Blumen, die Fische schliefen zwischen weichen Wasserpflanzen, und die Katzen kuschelten sich eng zusammen im Mondlicht.
Die Nacht hielt sie alle in einem sanften, schimmernden Traum. Einem Traum von Freundschaft, Dankbarkeit und leiser Freude.