Am nächsten Morgen wachte die kleine Fischdame ausgeruht und voller Freude auf. Der See war still, nur ein paar Wellen kräuselten sich sanft an der Oberfläche. Neben ihr schlief noch ihr wundervoller Ehemann, und die kleine Fischdame lächelte, als sie ihn so friedlich sah.
Sie schwamm langsam zu ihrer Oma, die schon früh unterwegs war. Die alte Fischdame kannte die geheimen Wege des Sees und hatte immer etwas zu erzählen. „Heute Nacht“, sagte Oma leise, „hat der Mond dir etwas hinterlassen.“
Neugierig folgte die kleine Fischdame der Oma bis zu einer Stelle, wo das Wasser besonders klar war. Dort, zwischen den Wasserpflanzen, glitzerte etwas wie ein Stern, der sich im See verirrt hatte. Es war eine kleine, schimmernde Perle.
„Diese Perle“, erklärte die Oma, „ist ein Geschenk der Nacht Sie erscheint nur, wenn jemand mit ganzem Herzen dankbar ist. Sie erinnert dich daran, wie reich du schon bist, durch Liebe, durch Familie, durch das Glück im Alltag.“
Die kleine Fischdame nahm die Perle behutsam zwischen ihre Flossen und schwamm zurück zu ihrem Ehemann. Gemeinsam betrachteten sie das zarte Licht, das die Perle ausstrahlte, und fühlten sich beschützt.
Von da an bewahrte die Fischdame die Perle nahe bei ihrem Schlafplatz. Jeden Abend, wenn sie einschlief, schaute sie noch einmal auf das sanfte Leuchten und flüsterte: „Danke.“ Und jedes Mal, wenn sie das sagte, funkelte die Perle ein kleines bisschen heller.
So wurde der See in den Nächten immer ein wenig heller; nicht nur für sie, sondern auch für ihre Familie, die sich vom Licht geborgen fühlte. Und so schlief die kleine Fischdame jede Nacht mit einem warmen Herzen ein, während die Perle ihr sanft zuflüsterte: „Du bist reich, weil du dankbar bist.“